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Editions/Books

Inquiries regarding available works:
Studio Tim Berresheim
Galerie Judith Andreae, Bonn
Galerie Falko Alexander, Cologne
Parri Blank, Stuttgart
Belmacz, London

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Now Upcoming Then




Now
25.06. - 01.02.2026
Ort. Zeit. Kontinuum.
Suermondt-Ludwig Museum, Aachen

08.03. - 12.10.2025
Doppelkäseplatte
Kumstmuseum Stuttgart

21.07.  – 15.10.2025
Thru the Lens: Photographic Art from the Frederick R. Weisman Art Foundation
Ronald H Silverman Fine Arts Gallery, Los Angeles

02.08. — 26.10.2025
Tim Berresheim
Kunsthalle Memmingen




Upcoming20.09.2025-21.09.2025
The Great Wayfinders
Kunstmuseum Stuttgart

23.11.2025
Galerie Judith Andreae, Bonn

11.11.2025-16.11.2025
Paris Photo, Paris

11.12.2025
Grisebach, Berlin




Then Solo
(excerpt)
2024
Neue Alte Welt – NRW Forum, Düsseldorf

2023
Der Cicerone und der Phönix – Galerie Elisabeth und Reinhard Hauff, Stuttgart

2022
La Grotta della Fenice - Lo Spaventapasseri – JUBG, Köln

La Grotta della Fenice – Una Passione Inconfessabile – Galerie Falko Alexander, Köln

2020
Das Auge im Neuen Einüben (AAWNK) – 
Galerie Reinhard Hauff, Stuttgart

Störgrösse (AAWNK) – Galerie Falko Alexander, Köln

2019
Sleep Walk – Ruttkowski;68, Paris

2018
Suspension of Disbelief – Neuer Aachener Kunstverein, Aachen

Harry Rag – Gallery Belmacz, London 

2017
Auf der Pirsch – Galerie Reinhard Hauff, Stuttgart

2016
Aus alter Wurzel neue Kraft – Meliksetian Briggs, Los Angeles

2015
Tim Berresheim. 2003-2015, Ludwig Forum, Aachen

2014
Auge und Welt – Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf

2012
Tarnen & Täuschen - too long;didn‘t read SOS – Galerie Thomas Flor, Berlin

2011
Tropical Dancer (seeing is believing) – Cardi Black Box, Mailand

2010
Future Gipsy Antifolklore What?! – Marc Jancou Contemporary, New York

Phoenix – The Guilty Pleasure – Patrick Painter Inc., Santa Monica

2009
Condition Tidiness. Rude – Patrick Painter Inc., Los Angeles

2008
Condition Platinum (Tidiness) – Galerie Hammelehle and Ahrens, Köln

Scheuche (Mild) – Marc Jancou Contemporary, New York

2007
Violett (Haar) – Patrick Painter Inc., Los Angeles

2004
Don't call us piggy, call us cum (mit Jonathan Meese) – Galerie Hammelehle und Ahrens, Köln

2003 Let me help – Galerie Hammelehle und Ahrens, Köln


Then Group
(excerpt))
2024
Between pixel and pigment. Hybrid painting in post-digital times
Kunsthalle Bielefeld, Bielefeld Germany

Tim Berresheim & Rechonski: Temporal Spelunking
Belmacz, London United Kingdom


2023
Expect the Unexpected. Aktuelle Konzepte für Fotografie – Kunstmuseum Bonn, Bonn

Surreal Futures – Max Ernst Museum, Brühl

Gibt es den Mond, wenn keiner hinsieht? – Thomas Rehbein Galerie, Köln


2022
Broken Music Vol. 2 – 70 Jahre Schallplatten und Soundarbeiten von Künstler*innen – Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart, Berlin

The collection: dialogues. Volume 1: The History between persistence and criticism – Collegium – Space for creation, research and exhibition of contemporary art, Arévalo

MUSTERUNG. Pop und Politik in der zeitgenössischen Textilkunst – Kunstmuseum Ravensburg, Ravensburg

2021
Dreams Unlimited Hangzhou Ningbo, China 

Jetzt oder nie – 50 Jahre Sammlung LBBW – Kunstmuseum Stuttgart, Stuttgart

AR Biennale – NRW Forum, Düsseldorf

2020
Musterung. Pop und Politik in der zeitgenössischen Textilkunst. –Kunstsammlungen am Theaterplatz, Chemnitz

2019
It's All Black and White – Contemporary Art from the Frederick R. Weisman Art Foundation
– The Frederick R. Weisman Museum of Art at Pepperdine University, Malibu

Lust der Täuschung. Von antiker Kunst bis zur Virtual Reality – Ludwig Forum für internationale Kunst, Aachen

14. Triennale Kleinplastik Fellbach – Alte Kelter, Fellbach

Die Macht der Vervielfältigung – Von prä- zu postdigitaler reproduktiver Kunst, oder von Radierung über Xerox zu Augmented Reality in Südamerika und Deutschland – Baumwollspinnerei, Leipzig


2018
Brisante Träume. Die Kunst der Weltausstellung – Marta Herford & Kunstmuseum Ahlen

O Poder da Multiplicação - Arte reprodutível na América do Sul e na Alemanha: do pré-digital ao pós-digital ou da gravura, passando pelo xerox, até o 3D – Museu de Arte do Rio Grand do Sul, Porto Alegre

Mixed Realities. Virtuelle und reale Welten in der Kunst – Kunstmuseum Stuttgart, Stuttgart

Black & White & IN BETWEEN. Contemporary Art from the Frederick R.Weisman Art Foundation – Carnegie Art Museum, Oxnard

Becoming Animal – Den Frie Udstillingsbygning, Copenhagen und Museet for Religiøs Kunst, Lemvig

2016
the real-fake.org.02 – BronxArtSpace, New York

2015
The Digital Museum of Digital Art, Transfer – New York & Satellite Projects, Miami

Better than de Kooning – Villa Merkel, Galerien der Stadt Esslingen, Esslingen

2014
The New Romantics – Eyebeam, New York

2008
CA.BU. + BA.D.AL.MO – Galerie Thomas Flor, Düsseldorf

Faces and Figures (Revisited) – Marc Jancou Contemporary, New York

Vertrautes Terrain. Aktuelle Kunst in & über Deutschland (Collector's Choice) – ZKM l Museum für Neue Kunst, Karlsruhe

2007
Leg Show – Patrick Painter Inc., Los Angeles

2006
Räume für Kunst – Sammlung Grässlin, St. Georgen

2002
Offene Haare, Offene Pferde. Amerikanische Kunst 1933-45 – Kölnischer Kunstverein, Köln

Superschloß, Städtische Galerie Wolfsburg, Wolfsburg







Last Updated 21.08.2025

Una Passione Inconfessabile
Falko Alexander Galerie, Köln


Sollen sich andere in der Zukunft wähnen, Tim Berresheim hockt in seiner Höhle und bearbeitet den Faustkeil. Ausgerechnet einer, der die computergenerierte Kunst seit 20 Jahren lustvoll nach vorne treibt, stellt ab aufs Steinzeitnarrativ. Wie early ist dieser Bird? Berresheim fragt sich das immer wieder. Er will früh dran sein, der Erste vielleicht. Aber er will sich auch nicht hinreißen lassen von der Behauptung eines Fortschritts, der sich noch nicht als solcher erwiesen hat. Berresheims großformatige Leinwandarbeiten tragen die Leidenschaft im Namen, „Una Passione arcobaleno media“ oder „Una passione ornamentale più piccola“. Die bunten Farbbüschel demonstrieren Präsenz von malerischer Qualität. Jedes feine Härchen basiert auf einem UVW Map ummantelten Polygon. Die Kompositionen sind errechnet mit Sampling-Stufe zehn. Im Vergleich zu früheren Arbeiten ist da erkennbar mehr Glanz, mehr Schwung – mehr Pinselstrich, will man meinen. Nur dass eben kein Pinsel zum Einsatz kam.
Mithilfe des Computers bringt Tim Berresheim das Ungesehene in die Welt. Er sucht und schafft Bilder jenseits der Grenzen menschlicher Wahrnehmung. Multi- statt Zentralperspektive, Gleichzeitigkeit satt Kausalverkettung, Überlagerung statt Ausschnitt. Seine Fotoarbeiten auf Baryt zeigen Räume, die nicht sind, nicht seien können und doch als gezielt auseinandergeschnittene, ineinander verzahnte Laserscans historischer Gebäude unmittelbar auf eine analoge Realität und die Hand des Künstlers verweisen. Tim Berresheim sitzt in seiner Höhle, um ihn liegt alles in Asche. Die ganze Welt liegt in Asche – buchstäblich jedenfalls nennenswerte Teile davon, metaphorisch noch mehr, weil der Kipppunkt der Glückseligkeit überschritten, die Rettung ungewiss erscheint. Berresheim sucht die Stelle, an der der Phönix erneut der Glut entsteigen wird. Das war schon einmal so. 2010, „Phoenix – The Guilty Pleasure“: Berresheims erste Ausstellung in den USA nach dem Bankencrash. Der Künstler frönte der schamlosen Hingabe an eine formalästhetische Schönheit. Heute tut er es wieder, hat es eigentlich immer getan. Das visuell Reizvolle ist Treiber seiner forschenden Praxis, nicht aber ihr Zweck. Berresheims neueste Arbeiten sind von überraschender Strenge und Klarheit. Ein Eingeständnis der Ernsthaftigkeit, mit der er Ausdrucksformen des Digitalen erschließt.  Berresheims technische Finesse lässt sich über die Erfahrung seines Werks vielleicht nicht vollumfänglich verstehen, doch aber erahnen. Um ihr Potenzial erlebbar zu machen, inszeniert er Ausstellungen als Bühnenstück. Für „La Grotta della Fenice: Una Passione Inconfessabile” in der Galerie Falko Alexander wird eine großformatige Wandarbeit zur Kulisse einer reichhaltigen Erzählung vom frühen Phönix im Verlauf der Geschichte, der die Flügel ausbreitet, aufsteigt, ausbrennt, um aus eigener Asche neu zu werden. Berresheim bedient sich des Vergangenen, um von einer Gegenwart zu erzählen, die sich in die Zukunft lehnt. Er zitiert futuristische Körperentwürfe des 17. Jahrhunderts, die Architektur des eigenen Aufwachsens, die Opulenz des Barocks, Versatzstücke früherer Arbeiten und hippiesque Computer-Visionen prä Vernetzungsdystopie. Ein Blick in den Kopf des Künstlers offenbart einen irren Referenzrahmen, aus dem sich unterschiedlichste Narrative spinnen lassen, wobei es aber nie um weniger als das Ganze geht – das Ganze im Sinne von „alles auf einmal“. So dämmert es denn: Nicht wer das neueste iPhone in den Händen hält, erfasst schöpferische Höchstleistung; auf die irrsinnigsten Auswüchse technologischer Innovation hat die überwiegende Mehrheit aller iPhone-Besitzer*innen gar keinen Zugriff. Hinterm Screen sind die Menschen Höhlenbewohnende geblieben, scrollen auf niedriger Entwicklungsstufe nach dem, was kommen mag. Tim Berresheim agiert in seiner digitalen Höhle als Autor der Utopie. Sein Faustkeil ist kein Gadget, er ist ein Transformationswerkzeug.

Anna Meinecke